Ägypten Reiseblog 2020 – Teil 1
Ägypten Reiseblog 2020 – 2 ½ Wochen in Wadi Lahami Teil 1
Krass.
Das ist seit Tagen das erste Wort, was uns durch den Kopf geht.
Doch lass uns ganz vorne anfangen…dieser Reiseblog zum Ägypten-Kitecamp 2020 ist ein Rückblick auf die letzten Wochen und wird auf mehrere Teile aufgeteilt, da die Geschichte drum herum (zumindest für uns) doch etwas ungewöhnlich ist. Die Teile sind aufgeteilt wie folgt:
Ägypten Reiseblog 2020 Teil 1 – die ersten 2 Wochen im Wadi
Ägypten Reiseblog 2020 Teil 2 – die Welt steht still und Corona feiert eine wilde Party.
Ägypten Reiseblog 2020 Teil 3 – auf einmal geht alles ganz schnell: die Rückholung!
Auf geht’s – viel Spaß bei einem Rückblick auf unser betreute Kitereise nach Ägypten 😊
Ägypten Reiseblog 2020 Teil 1 – die ersten 2 Wochen im Wadi
Am 03. März sind Susi und ich gut gelaunt und mit etwa 250kg Materialgepäck von Köln nach Marsa Alam geflogen. Neben unserem DUOTONE- und ION-Equipment hatten wir noch Testmaterial von ODO KITEBOARDING mit dabei und waren gespannt, ob das Equipment taugt. Dazu in den nächsten Tagen mehr…
Beim Check-In gab es bei SunExpress massiv Diskussion, da das gebuchte Sportgepäck angeblich nicht im System war. Je länger wir mit der Dame am Counter diskutiert haben, desto weniger Gepäck hatten wir gebucht – zeitweise nur noch 10kg Extragepäck und ein Kayak. Der im Tarif enthaltene Koffer war auf einmal auch weg.
Krass.
Hier darf SunExpress sehr gerne mal ein paar Kohlen im Service-Ofen nachlegen – denn auch die Rechnungen, auf denen das Gepäck gelistet und mit Zahlungsdatum & -art belegt wurde, wurden weder am Counter, noch telefonisch/whatsappish im Backoffice und angeblich auch bei SunExpress in der Hotline nicht gefunden oder akzeptiert. Schöne neue Welt…
Nach ziemlich genau einer Stunde hatte die Dame am Counter dann keine Lust mehr (O-Ton) und checkte uns samt Gepäck ein, allerdings nicht ohne den mehrfachen Hinweis, dass sie die 1160€ Nachzahlung für Übergepäck (die wir gerne direkt hätten bezahlen sollen) an der Backe hätte und die erstmal irgendwie mit ihren Bossen klären müsste. Schließlich hätten wir das auf jeden Fall unbedingt bezahlen müssen (obwohl es offensichtlich schon bezahlt war).
Krass.
Auch im Airport selbst war die Stimmung beim Personal ungewöhnlich unfreundlich – egal ob Bundespolizei/Zoll, Sicherheitskontrolle oder Gastro-Mitarbeiter, alle schienen einen nicht ganz so guten Morgen gehabt zu haben. Egal – Spaß ist, was wir draus machen!
Egal, wir sind pünktlich in Marsa Alam gelandet und wurden vor Ort das erste Mal mit der Corona-Problematik konfrontiert: überall am Airport Mundschutz! Nachdem quasi direkt beim ersten Bodenkontakt in Ägypten der Großteil der Passagiere schon das Handgepäck aus den Gepäckfächern gerissen und auf dem Weg zur Aussteige-Pole Position war, wurden wir von der Crew darüber informiert, dass erst noch eine Gesundheitskontrolle in Form von Temperaturmessung durch das ägyptische Gesundheitsministerium durchgeführt wird und vorher niemand den Flieger verlassen darf.
Nachdem zwei Männer mit Mundschutz (einer sogar mit Kittel über der Jogginghose) den Flieger betraten und artig überall kontaktlos fieberhaft (harhar!) nach überhitzten Touristen suchten, ging bei uns das erste Mal das Kopfkino an:
Was passiert denn jetzt, wenn jmd. tatsächlich Fieber hat? Werden alle Passagiere unter staatliche Quarantäne gestellt? Darf man unter Auflagen zur jeweiligen Unterkunft weiterreisen? Wird man zurückgeschickt? Fragen über Fragen, die wir erstmal weit wegschieben konnten, nachdem niemand auffällig war und alle Passagiere den Flieger verlassen durften…mit einem aufmunternden „Don’t worry“ vom Temperaturchecker begleitet.
Krass.
Kurz darauf hatten wir unser Gepäck zusammen und durften natürlich wieder als Einzige alles auf den Scanner vorm Ausgang wuchten. Top-Kommentar 2020: „Kitesurfing? You like kitesurfing? You like to kitesurf in Egypt? Good!“ Außer diesem aufmunternden Kommentar gab es ansonsten nichts und wir durften den Airport verlassen. Unser Fahrer Ramadan war auch am Start und wir kurz darauf im Hauptcamp, wo Maria & Sebastian schon auf uns warteten. Nach einem kurzen Update durch den Camp-Manager und das Marketing ging es weiter Richtung Wadi Lahami.
Unterwegs haben wir 3 Dinge gelernt:
- Es wird eine Eisenbahnlinie bis nach Shalatin geben! Die Trasse lief auf jeden Fall schon deutlich weiter nach Süden als 2019.
- Strommasten von Nord nach Süd – die Eröffnung des neuen Flughafen in Berenice macht’s möglich. Der Airport sollte ab Mai die ersten Touristen nach Südägypten bringen…mal schauen, wann der tatsächliche Betriebsstart nach Corona sein wird.
- Das Leben ist ein Kreislauf: nachdem wir uns erst über die neu ausgebaute Straße Richtung Süden freuten, haben wir später festgestellt, dass die neue Straße bei Marsa Alam wohl mit Asphalt der alten Straße 100km weiter südlich gebaut wurde. Hier war es zeitweise sicherer und Auto-schonender, über den seitlichen Sandstreifen zu fahren, als die Schlaglöcher auf der Straße zu erwischen…
Gefühlte 10h später (es waren tatsächlich nur ca. 2h15min) waren wir im Wadi und wurden herzlichst begrüßt – unter anderem von Arne, der eigentlich erst nach uns hätte ankommen sollen. Dinge ändern sich manchmal…
Im Laufe des Abends kamen die nächsten Gäste dazu und wir starteten gemeinsam in die erste Campwoche mit einer überschaubaren Teilnehmerzahl von knapp 10 Leuten. Wind und Wetter waren angenehm, wenn auch etwas weniger konstant windig im Vergleich zu den letzten Jahren. Dadurch hatten wir Gelegenheit, in der ersten Woche gleich das volle Programm mitzunehmen: Kiten, Delfine, Quad-Wüstentour, SUP und viele tolle Gespräche…eine mega Woche!
Woche 2 war für uns dieses Jahr die Hardcore-Woche: volles Camp, keine Plätze mehr frei, Buchungsstopp. Die Gruppe war auch hier spitze und die Zeit verging wie im Flug – zwischendurch hat eine Sturm-aus-Südost-Vorhersage das Leben im Camp auf den Kopf gestellt: Zelte sollten abgebaut werden, Notunterkünfte in Tauchstation und Office wurden eingerichtet, das Team (sowohl wir als auch das Personal vom Camp) waren angespannt – sowohl aus Sorge als auch aufgrund von in Aussicht gestellten 35kn bei 30°C.
Am Ende kam alles ganz anders: wir hätten während der vorhergesagten Sturmzeit locker mit 15ern und teilweise auch größer fahren können – der Sturm hat unseren Bereich vom Roten Meer ausgelassen (dafür allerdings weiter im Norden heftig gewütet!) und nur hohes Wasser und Wellen (naja…also sowas ähnliches. Wellchen? Ja, schon eher) mitgebracht, die uns ein neues Landschaftsbild und eine Wasserlandschaft direkt am Kitecenter bescherten.
Auch krass.
Apropos Kitecenter: es wird ein neues Kitecenter in Lahami geben. Der Zeitplan passt nicht mehr ganz, denn eigentlich sollte es schon fertig sein, wenn wir ankommen. Dann hieß es 5 Tage, nach 10 Tagen immer noch 5 Tage. Bis zu unserer Abreise hat sich aber auch nichts mehr getan, da kamen dann andere Ereignisse dazwischen…dazu mehr im nächsten Teil! Ein paar Bilder von den ersten 2 Wochen findest Du hier im Beitrag – alle Bilder von unserer Ägyptenreise 2020 veröffentlichen wir in den nächsten Tagen in unserer Fotogalerie! Teil 2 unseres Ägypten Reiseblog 2020 veröffentlichen wir morgen!
2 Kommentare
Krass!
Ich bin auf den nächsten Blog gespannt.
Einchecken in Köln, warum das Theater? Völlig unverständlich. Flughafen in Berenice, das wäre toll. Mega. Fängt auch mit B an wie … Ok, wir sind in Ägypten, wird klappen 👍🏻
Gut, dass ihr alle wieder zu Hause seid.
Schade, dass es so gelaufen ist.
Gut, es wird vorbei gehen.
Nach ist vor – wie immer 🙂
Smile whenever possible
(it is always possible)
😎
[…] Kitereisen waren geplant bis Ende April. Am 20. März 2020 mussten wir unser Kitecamp in Ägypten abbrechen und sind mit den restlichen Gästen zurück nach Deutschland geflogen. Nach 2,5 Wochen statt nach […]
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